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Rennbericht

Rennbericht 24h / 2001

Rennbericht zum 24h Rennen 2001 auf dem Harz-Ring in Reinstedt/Aschersleben am 24.-25.08.2001.

Das Monster-Team hat sich ja, wie schon berichtet, entschieden, dieses Jahr eine Honda NS-1 in der hart umkämpften Klasse 3 (80ccm) zu bewegen. Hierzu wurden zu den Säulen der Monsters (Edgar, Timo, Christian) noch 2 erfahrene Fahrer verpflichtet. Namentlich wären das Heiko Hartung (schon Monsterfahrer 1999) sowie Michael Taylor, der u. a. schon einige 8Std.- Rennen in Liedolsheim mitfuhr.

Die ersten Mitglieder des Teams reisten bereits am Donnerstagmittag an. Mit dabei natürlich das Moped sowie ein ganzer Transporter voll mit Teilen, Werkzeug und allem, was man so bei 24 Std. Mopedfahren braucht. Komplett vor Ort traf das Team allerdings erst am Freitagabend zusammen. Schuld daran waren natürlich zum einen die Arbeitszeiten und zum anderen die regelmäßigen Staus auf der A2.

Die ersten Trainings begannen am Freitagmittag, wo vor allem die Gastfahrer sich auf Strecke und Maschine einstellen konnten. Die letzten Tests in der Vorwoche auf der gleichen Strecke hatten ein schon ziemlich gut abgestimmtes Moped ergeben. Ein paar Änderungen an Lenkerstellung, Gabeleinstellung sowie ein Austausch des Gasgriffs wurden vorgenommen um einen möglichst guten Kompromiss, mit dem alle Fahrer leben konnten, herzustellen.
Nach dem Nachttraining unter Flutlicht wurde die NS1 in der Box noch kurz durchgecheckt und anschließend wurde bei ein paar Bierchen noch die Taktik des bevorstehenden Rennens ausgeklügelt.

Nach dem Warm-Up am Samstagmorgen gab es um 12Uhr noch eine kleine Team- und Fahrerpräsentation. Insgesamt gingen 35 Teams, darunter 11Starter in der 80ccm Klasse, an den Start.
Im Zeittraining am Samstag belegten wir den 3 Startplatz in unserer Klasse, was den 14 Gesamtstartplatz ausmachte.

Den Start um 14Uhr in gewohnter "Le Mans"- Manier stand, lief und fuhr Christian. Das Wetter meinte es wieder mal viel zu gut mit uns. Glühende Sonne und Temperaturen um die 34 Grad waren einfach zuviel, um den geplanten 1Std.- Rhythmus zu fahren. Der erste Turn wurde somit auch schon nach 45min beendet und Edgar übernahm das Moped.
Um 16.32 wurde der inzwischen auf dem Moped sitzende Michael Taylor bei dem Versuch einen langsameren Roller außen zu überholen, unverschuldet abgeräumt. Moped in die Box, kurze Überprüfung der NS-1, Fahrerwechsel und weiter gings.
In Timos Turn, so ab 17.10 Uhr, wurden dann auch unsere schnellsten Rundenzeiten gestoppt. Nachdem nun schon über 3 Std. gefahren waren und das Feld sich sortiert hatte, kamen bei uns erste Zweifel an unserer Taktik nicht auf Spitzenleistung im Motorenbereich, sondern auf gute Fahrbarkeit zu setzen auf. Schließlich fuhren 2 Teams fast 2-3 sec. schneller als wir.
Andererseits kam uns die Erfahrung der letzten beiden Jahre zugute. Um vorne mit dabei zu sein muss man 24Std. konstant durchfahren. Was bringt eine hohe Motorleistung, wenn alle Stunde etwas kaputtvibriert oder abreißt?

Heiko der Schreckliche übernahm gegen 19.14 Uhr den Lenker und kam zum Erstaunen aller bereits um 19.40 Uhr wieder in die Box. Die Hitze hat wohl ihr übriges daran getan, dass Heiko nach 26 Min. bereits dachte, er wäre am erlaubten Fahrzeitlimit von 1 Std. bereits angekommen.

In den folgenden Stunden lief alles problemlos und man merkte in der Nacht bei kühleren Temperaturen, dass doch wohl etwas mehr Leistung freigesetzt wurde. Wir fuhren so in der Gegend eines 3ten Platzes in unserer Klasse, was dem 7ten Gesamtrang entsprach.
Trotz eingekehrter Müdigkeit und der nur spärlichen Ausleuchtung der Strecke wurden bis etwa
3.15 Uhr Rundenzeiten gefahren, die nur 1sec. langsamer waren als tagsüber. In Edgars Nachtturn war es plötzlich windig geworden und Blitze im Sekundentakt ließen nichts Gutes erahnen. Gegen 3.30Uhr war es dann soweit und es goß wie aus Eimern. Große Pfützen und nicht nachlassender Regen ließen nun lediglich Rundenzeiten zu, die etwa 25 sec. langsamer waren als tagsüber.
2 Teams hatten wohl ihr eigenes Reglement geschaffen (die Rennleitung war nicht gerade unbeteiligt) und fuhren auf nicht zugelassenen Regenreifen. Dieses ergab Diskussionen mitten in der Nacht zwischen den Teams und der Rennleitung. Als dann eine Einigung erzielt war, kehrte auch wieder etwas Ruhe in die heißgeredeten Köpfe ein. Eine Änderung des Reglements und somit eine eindeutigere Definition soll ähnliches im nächsten Jahr verhindern.

Michael hatte um 5.46Uhr die langsame Abtrocknung der Fahrbahn wohl nicht mehr abwarten können. Er rutschte mit etwas zu viel Gas in der Kurve vor Start/Ziel schwungvoll ins Kies und anschließend in die Reifen. Da dies unweit unserer Box passierte und Edgar und Christian dies auch noch live sahen, dachten die beiden: " Scheiße!! Dass war's jawohl für's Erste!". Das Werkzeug wurde parat gelegt und Michael schob das Moped zurück. Mächtig zerschreddelt, Lenker, Fußrasten und Bremshebel krumm präsentierte sich die NS-1 dann doch unerwartet gut erhalten. Eine schnelle Reparatur, kurz bei der technisches Abnahme angehalten und dann ging Edgar weiter auf Rundenjagd.

Am Sonntagvormittag hatten wir dann ein spannendes und knappes Rennen in der Spitze unserer Klasse. Nach nunmehr 20 Std. Fahrzeit lagen die ersten 3 nur jeweils 1-2 Runden auseinander.
Auch wir hatten uns in der Nacht langsam im Gesamtklassement in die Top 5 vorgeschoben.
Eine Vorentscheidung um die Spitze in unserer Klasse gab es dann um 10.30Uhr, als unser hartnäckigster Konkurrent mit techn. Schwierigkeiten in die Box kam.
Nach weiteren Stunden und einer bis auf Fahrerwechsel und Tanken ununterbrochenen Jagd übernahm Michael um 13.03Uhr als letzter Fahrer die Honda. Vorher mußte er sich wohl eine geschlagene Stunde die guten Ratschläge sämtlicher Teammitglieder: " Nichts riskieren! Bloß nicht stürzen! " anhören. Dies tat seinen darauf gefahrenen Zeiten allerdings keinen Abbruch, denn er fuhr die gleichen super Zeiten wie 20Std. zuvor.

Unter großem Jubel wurden wir dann auch um 14Uhr, nach 1168 gefahrenen Runden, als Sieger in der 80ccm Klasse abgewunken. Im Gesamtklassement mußten wir uns nur einem 160ccm Gilera Runner und einer 125er KTM geschlagen geben.

Fazit:
Besser hätte der erste Auftritt mit der NS-1 wohl nicht laufen können. Ohne nennenswerte techn. Probleme konnten wir dieses Rennen zu Ende fahren. Auch hat es sich wieder mal gezeigt, dass ein 24Std.- Rennen nicht nur durch die Fahrern bewältigt wird, sondern dass es eine absolute Teamveranstaltung ist.

Vielen Dank damit an alle: Fahrer, Schrauber, Schieber, Köche, Wachmacher, Stimmungsmacher, Tanker, Taktiker, Sponsoren und allen anderen, die auch an der Vorbereitung und Durchführung beteiligt waren.

Darauf können und werden wir weiter aufbauen und mit einer weiterentwickelten Honda NS-1 auch nächstes Jahr wieder am Start zum 24Std. Rennen 2002 stehen.